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Super Mario Brothers
Super Mario Brothers

The Legend of Zelda
The Legend of Zelda

Metroid
Metroid
LogoEnde der 70er, Anfang der 80er Jahre, befand sich der Videospielemarkt in einem unglaublichen Wachstum. Third-Party-Spielehersteller schossen wie Pilze aus dem Boden und Nintendo war damals noch relativ unbedeutend und eben nur ein Entwickler unter vielen anderen.
Nintendo entwickelte damals hauptsächlich Arcade-Spiele, später auch Umsetzungen für die gängigen Systeme (Atari 2600, Colecovision, Intellivision), und machten sich mit Highlights wie "Donkey Kong" einen Namen.

Gestärkt durch den wachsenden Erfolg, beschloss Nintendo sich zukünftig nicht nur auf Software zu konzentieren, sondern auch eine eigene Hardware für Videospiele zu entwickeln. Aus diesem Vorhaben enstand zum einen der 1980 vorgestellte Handheld: Game & Watch, der sehr erfolgreich wurde und zahlreiche Nachfolger nach sich zog.
Zum anderen begann Nintendos Eintwicklungsabteilung Research & Development (R&D, später aufgeteilt in die drei Bereiche R&D1, 2 und 3), mit der Entwicklung einer cartridgebasierten 8bit Konsole.
Zuerst war sogar eine 16bit Konsole geplant, die mit einem Floppy-Drive ausgestattet werden sollte. Doch diese Pläne waren für die damalige Zeit kaum umsetzbar und wurden zugunsten der bedeutend einfacher herzustellenden 8bit Konsole wieder aufgegeben.

1983 war es schliesslich soweit, der Family Computer (Famicom) wurde in Japan vorgestellt. Die Hardware stellte die etablierte Konkurrenz komplett ins Abseits, und das zu einem damals unglaublich günstigen Preises von umgerechnet ca. 100$ (14800 Yen).
Sie verkaufte sich sehr gut, und so ging in Japan die erste Charge von 500.000 Geräten innerhalb von zwei Monaten über den Ladentisch. Doch trübten bald erste technische Ausfälle der Konsole (Freezes und Hardlocks des kompletten Systems) den überragenden Erfolg. Nintendo blieb nichts anderes übrig, als alle bisher verkauften Geräte in einer gewaltigen Rückrufaktion zurück zu ordern. Nach Tausch des Motherboards liefen die Konsolen fortan praktisch fehlerfrei, und das Jahr 1984 wurde wieder zu einem echten Erfolgsjahr für Nintendo (1,65 Millionen verkaufte Geräte)

Eigentlich war geplant das Famicom 1983 weltweit einzuführen, doch Nintendo entschied sich mit der Einführung zu warten, als 1983 in den USA der Videospielemarkt zusammenbrach. Preisdumping bei den Endgeräten (zB. C64) und eine riesige Welle von Low-Budget Videospielen sorgte dafür, daß die meisten namhaften Hersteller der damaligen Zeit ruiniert wurden und Konkurs anmelden mussten. Es folgte eine Flaute von 2 Jahren, die erst durch Nintendo ihr Ende fand.

1985 entschloss man sich nämlich das Famicon nun endlich auch dem Rest der Welt nicht länger vorzuenthalten, und stellte es erstmalig auf der CES 1985 der Öffentlichkeit vor. Mit neuem Gehäuse und unter einem anderen Namen präsentierte man:

das Nintendo Entertainment System (NES).

1986 folgte dann die weltweite Einführung (Amerika und Europa). In Amerika wurde das NES, begünstigt durch die lange Durststrecke nach dem Videospielecrash von 1983, sofort zum Renner. Die Absatzzahlen des NES waren in Amerika im Vergleich zu den wenigen verblieben Konsolen und Heimcomputern, um das 10-fache höher. In Europa hatte das NES allerdings Schwierigkeiten sich gegen das dort stark etablierte Sega Master System zu behaupten.

Im Ganzen entwickelte sich das NES zur meistverkauften Konsole überhaupt (90 Million Einheiten), was nicht zuletzt an den Konsequenzen lag, die Nintendo aus dem Videospielcrash gezogen hatte. Für den Zusammenbruch waren zu einem grossen Teil auch die Spiele-Dritthersteller verantwortlich. Sie überschwemmten den Markt mit billig produzierten und qualitativ unterdurchschnittlichen Spielen, und schadeten damit nicht nur sich selbst, bzw. ihrem Ruf, sondern auch den Hersteller der Konsolen und Homecomputer.

Nintendo wollte dieser Schwierigkeit möglichst weit aus dem Weg gehen und entwarf das Authentifizierungsmodell 10NES. In jede Konsole wurde ein Chip eingebaut, der bei Einstecken des Moduls seinen Gegenpart auf dem Modul suchte. War dieser Chip auf dem Modul nicht vorhanden, oder lieferte nicht den passenden Code zurück, wurde das eingesteckte Spiel nicht geladen. Dieses Verfahren war patentiert und nur Nintendo war somit berechtigt, diese Authentifizierungs-Chips herzustellen.
Außerdem band Nintendo alle Dritthersteller mit einem Lizenzmodell an sich, das bis heute umstritten ist, aber immer noch praktiziert wird. Nintendo fungiert bei diesem Modell immer als Producer des Spiels und die Dritthersteller agieren quasi nur noch als Entwickler des Spiels. Erst wenn das Spiel fertig war, bekamen die Entwickler wieder alle Rechte zurück. So hatte Nintendo immer die Kontrolle über die produzierten Spiele, und angesichts des enormen Erfolgs des NES, beugten sich auch viele nahmhafte Dritthersteller diesem Modell.

Diese harte Politik führte schlussendlich dazu, daß der Videospielemarkt praktisch komplett von Nintendo dominiert wurde. In den Hochzeiten belief sich der Markanteil in Japan auf 96% und sogar in Amerika satt 92%.

Auch wenn das vielleicht nicht einem Paradies für die Entwickler oder auch uns Spielern klingt, unter Nintendos Lizenz erblickten viele Spiele das Licht der Welt, die heute absolute Klassiker sind und sich einen Platz ganz oben im Olymp ergattert haben. Es entstanden Serien, die heute noch forgesetzt werden, und auf allen Nochfolgekonsolen zu finden waren. Man denke nur zB. an folgende Mega-Hits:

Super Mario Brothers (alleine 4 Teile auf dem NES), The Legend of Zelda, Metroid, Final Fantasy, Castlevania, und und und...

Allgemeine Infos
Veröffentlichung:
Japan Japan: 1983
USA USA: 1985
Europa Europa: 1985
Nintendo NES
Verkaufte Einheiten: 60.000.000
Verfügbare Spiele:1.200
Unterstützt bis: 1994
Technische Daten
Prozessor: Ricoh 6502 / 8 Bit / 1.79 MHz
Hauptspeicher: 2 kB
Videospeicher: 2 kB
Grafik Chip: PPU - Picture Processing Unit, 8 Bit
Auflösungen: 256 x 240 (16 Farben)
Farbpalette: 52
Hardware Sprites: 64 Sprites
Max. Sprite Größe:8 x 8 oder 8 x 16 Pixel
Sound Chip: keinen, in Prozessor integriert (3 Kanäle + 1 Noise)
Speichermedium: Module, bis 4 Mbit
Sonstiges: ---